Weihnachten

Weihnachten 2013

Thomas wusste es schon…

 

“ Wenn ihr jenes in euch hervorbringt, wird euch das, was ihr habt, erretten.
Wenn ihr jenes nicht in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch töten.“
Thomas-Evangelium, Logion 70

 

Ich weiß es immer noch nicht…

Als ich mich vor Jahren das erste Mal von der Spruchsammlung faszinieren ließ, war mir das obige Logion sofort klar:

Wenn ich das, was in mir angelegt ist, meine Anlagen, zu meinem Anliegen mache, es seiner Bestimmung zuführe, also der werde, der ich bin, dann – alles okay. Wenn nicht, dann bleibt das, was in mir leben will, unlebendig, und ich bin mitten im Leben töter als tot.

Soweit, so gut! Aber das steht da so nicht. Da hatte ich a) zu schnell gelesen, und b) das (heraus) gelesen, was mir in den letzten Jahren klar geworden ist. Das Ego hat’s gefreut.
Nein, da steht… ja, und jetzt schweige ich lieber.
Klar habe ich in der Literatur viele, auch plausible Antworten gefunden. Aber die waren zu plausibel für den doppelten Rätselspruch.

Also kehre ich auch jetzt wieder zurück in mein Nichtwissen

und überlege und verwerfe,

überlege und verwerfe erneut,

grüble,

erlebe in der Stille das Aufblitzen einer Antwort,

erhasche sie … nicht,

schweige im sich ausbreitendem Schweigen,

werde leer,

stehe irgendwann auf

und fühle mich getröstet.

Ich wünsche allen in diesen Tagen und für das nächste Jahr
Momente der Stille,
in den Fragen aufscheinen können,
und die Geduld,
Antworten nicht erzwingen zu wollen.

 

Hanswerner Herber

Schlafmittel helfen…..der Industrie

Menschen mit Schlafstörungen haben oft das Gefühl, dass sie mit ihrem Problem alleine dastehen. Viele sind beunruhigt: „Ich leide schon seit Jahren unter Schlaflosigkeit. Ich hab´schon so vieles ausprobiert haben, nichts hat richtig geholfen.“ So zermürbend fortlaufende Schlafstörungen auch  sind, so ist doch ganz sicher der schnelle und vor allem der fortlaufende Griff zur Schlafpille nicht die Lösung.

Wenn bei abgeschlossener Diagnostik eine ursächliche Therapie nicht möglich ist, beginnen die guten Ratschläge. Erfahrungsgemäß werden sie zumeist nicht befolgt, weil die empfohlenen Änderungen der Lebensweise nicht verwirklicht werden können (wollen?). Die nachfolgende Pressemeldung ist durchaus abschreckend zu verstehen.

Schlafmittel: Erhöhes Sterberisiko?

Man sieht viele verschiedene Tabletten und Pillen.

Sie ermöglichen Millionen Menschen eine Nachtruhe – doch Schlaftablettenerhöhen laut einer Studie das Sterberisiko deutlich und fördern bei häufiger Einnahme sogar die Entstehung von Krebs.

Bereits weniger als 18 Dosen im Jahr erhöhen die Gefahr eines vorzeitigen Todes, wie Wissenschaftler im „British Medical Journal“ (BMJ) schreiben. Obwohl die Zahl der gestorbenen Probanden insgesamt recht klein war, gab es signifikante Unterschiede in den Gruppen.

Allein in den USA nahmen den Autoren zufolge fünf bis zehn Prozent der Erwachsenen im Jahr 2010 Schlaftabletten. Das Team schloss mehr als 10.500 Menschen, die im Mittel über zweieinhalb Jahre Schlafmittel verordnet bekamen, in die Studie ein. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 54 Jahre. Zum Vergleich beobachteten die Wissenschaftler auch 23.500 Menschen, die im gleichen Zeitraum keine solchen Medikamente einnahmen. Faktoren wie Geschlecht, Alter, Lebensstil und eventuelle gesundheitliche Probleme berücksichtigte das Team ebenfalls.

„Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Schlaftabletten und einem erhöhten Sterberisiko“, schreiben die Autoren. Die Gefahr zu sterben, steige mit der Höhe der Dosis. Bei den Patienten, die bis zu 18 Dosen im Jahr nahmen, war das Risiko zu sterben demnach 3,5-fach höher, als bei denen, die keine Schlafmittel nahmen. Bei denen, die zwischen 18 und 132 Mal im Jahr zur Tablette griffen, war das Sterberisiko vierfach, bei denen, die jährlich mehr als 132 Dosen nahmen, sogar fünffach erhöht.

„Diese Zusammenhänge betrafen alle Altersgruppen, am stärksten waren sie aber bei denjenigen zwischen 18 und 55 Jahren“, schreiben die Forscher. Die Autoren betonen zudem, dass die Studie nicht zwingend Ursache und Wirkung aufzeigt – aber die Ergebnisse bestätigten ältere Studien, dass Schlaftabletten das Sterberisiko erhöhten.

Auch die Gefahr an Krebs zu erkranken steigt der Studie zufolge mit der Einnahme von Schlafmitteln an: Bei denjenigen, die besonders häufig Pillen schluckten, erhöhte sich das Risiko einer Krebsdiagnose demnach um 35 Prozent.

„Obwohl die Autoren nicht beweisen konnten, dass Schlafmittel einen vorzeitigen Tod verursachen, haben ihre Analysen viele andere mögliche Gründe ausgeschlossen. Deshalb werfen diese Ergebnisse wichtige Bedenken und Fragen über die Sicherheit von Beruhigungsmitteln und Schlaftabletten auf“, kommentierte BMJ-Chefredakteur Trish Groves die Studie.

Quellen:

London (dpa)